Orgel mit belegter Stimme
Orgel mit belegter Stimme
Nach 27 Jahren hat sich in der Orgel der Rieterkirche einiges an Arbeit angestaut: Die Orgel muss gereinigt werden, die Verbindungen von den Tasten zu den Pfeifen nachjustiert und einige Register erneuert oder klanglich verbessert werden.
Die Geschichte der Orgeln in der Rieterkirche reicht zurück bis ins Jahr 1600. Die heutige Orgel der Firma Deininger & Renner aus dem Jahr 1994 steht im Gehäuse der Steinmeyer-Orgel aus dem Jahr 1899. Sie ist im Geiste der sogenannten Orgelbewegung geplant worden, die einen spitzen und scharfen Klang bevorzugte. Seit einiger Zeit treten zunehmend Probleme auf, die die Organisten bisher notdürftig umschifften konnten.
Daher wurde das Instrument im Dezember 2020 vom Orgelsachverständigen gründlich untersucht und ein Gutachten erstellt. Nachdem drei Orgelbaufirmen die Orgel besichtigt und Kostenangebote abgegeben hatten, beschloss der Kirchenvorstand einstimmig, dass die Erbauerfirma den Auftrag erhalten soll.
Technische Reparaturen
Das gesamte Orgelwerk ist nach 27 Jahren stark verschmutzt und bedarf einer Reinigung. Die Traktur (Verbindung von Taste zu den Pfeifenventilen) funktioniert unzuverlässig. Die Blei-Pulpeten (Dichtungen) sind verschlissen, wodurch hörbar Luft ausdringt.
Das zweite Manual ist in einem Kasten mit Türen (siehe Bild rechts) untergebracht, um die Lautstärke zu beeinflussen (sog. Schwellwerk). Die Konstruktion ist allerdings unfachmännisch ausgeführt und damit wirkungslos. Sie blockiert den Klang des Werkes sogar massiv.
Klangliche Korrekturen
In der Orgel befinden sich Pfeifen aus den Jahren 1899, 1970 und 1994. Trotz ihrer sehr guten Qualität, können sie keinen guten Klang erzeugen: viele Pfeifen sprechen schlecht an und klingen grob und rau, da sie nicht sorgfältig intoniert (= klanglich bearbeitet) wurden.
Das Schwellwerk benötigt dringend ein zusätzliches Register, das die wichtige 4-Fußlage (Angabe der Pfeifenhöhe) unterstützt. Daher soll ein Prinzipal 4’ eingebaut werden. Dies wurde bereits im Abnahmegutachten im Jahr 1994 empfohlen. Dafür wird eines der spitzen, wenige gebrauchten Register ausgetauscht.
Im Hauptwerk befindet sich ein tiefes Register Quintade 16’. Dieses Register ist überflüssig, da es nie benutzt wird. Seine großen Holzpfeifen hinter den sichtbaren Pfeifen (Prospekt) blockieren zudem den Gesamtklang der Orgel. Stattdessen soll eine schmerzlich vermisste Flöte 4` in das Hauptwerk einziehen.
Im Pedal sollen besonders hohe Pfeifen, die dort ebenfalls „Dauerurlaub“ haben, durch eine tiefere Flöte ersetzt werden, um den Bassbereich zu stärken.
Warum gerade jetzt?
Eine Reinigung der Orgel ist unausweichlich nötig. Es wäre fatal, die Pfeifen nur für die Reinigungsarbeiten auszubauen und die klanglichen Defizite nicht zu beseitigen. Diese Maßnahme könnte die Orgel in ein klangliches Juwel verwanden.
Die Firma Deininger & Renner hat bereits bei anderen Projekten bewiesen, dass sie mit größter Sorgfalt und Fachkenntnis die Arbeiten ausführt.
Wie geht es weiter und was wird das kosten?
Die Planung sieht nun drei Bauabschnitte vor, um nicht ewig sammeln zu müssen bis ein erstes Ergebnis hörbar wird. Die Gesamtkosten betragen 34.350,50€. Der erste Bauabschnitt, bei dem das Hauptwerk überarbeitet werden soll, wird 11.483,50€ kosten. Von einem anonymen Spender sind uns bereits 10.000€ fest zugesagt. Aktuell steht nur noch die kirchenaufsichtliche Genehmigung aus.
Gemeinsam mit Ihnen wollen wir die Orgel, die wir jeden Sonntag im Gottesdienst hören, wieder zum guten Klingen bringen und bitten Sie daher um Unterstützung durch Ihre Spende.
Spendenkonto:
DE92 7606 9468 0006 4716 41
Stichwort: „Orgelrenovierung“